Bommi, 11 Jahre, Hannoveraner
Bommi fand zu mir, weil ihre ehemaligen Besitzer sie aufgegeben hatten. Sie war damals 11 Jahre alt, eine hübsche dunkelbraune Hannoveraner Stute und ein echt menschenbezogenes Pferd. Ich hatte mich schnell in sie verliebt. Ich muss zugeben, ich hatte es mir zu Anfang einfacher vorgestellt.
Bommi war sehr verunsichert und schreckhaft. All dieses bekamen wir mit Ruhe und Zeit in den Griff. Nur sobald es ans reiten ging, hörte der Spaß nach kurzer Zeit auf. Sie war im Hals und Rücken immer sehr fest und man hatte das Gefühl, sie nicht ohne viel Kraft reiten zu können. Zum Schluss war sie für mich nicht mehr reitbar, sie fing direkt an zu buckeln und verband das Satteln schon mit dem für sie unangenehmen reiten.
Der Untersuchungsmarathon begann, weil für mich nicht begreifbar war, warum ein am Boden so sensibles Pferd, beim Reiten so unwillig sein sollte. Von einem Klinikaufenthalt mit dem Ergebnis eines Kissing-Spine-Befundes, den man mit einer Spritzentherapie zu behandeln versuchte, über Akkupunktur, Chiropraktik und der Kauf eines weiteren neuen Sattels war alles dabei. Ich war mit dem Latein am Ende und kurz davor, das Projekt, mit Bommi zu reiten, aufzugeben. Dann erfuhr ich zufällig von der Schiefen-Therapie®.
Ich telefonierte mit Frau Rachen-Schöneich und berichtete ihr von Bommi. Sie erklärte mir das Konzept der Schiefen-Therapie® und weckte mein Interesse. Wir machten einen Termin zur Videoanlyse aus.
Das Ergebnis der Videoanalyse war: Bommi ist schief, sehr vorderlastig, total fest im Rücken und völlig falsch bemuskelt. Eine Kontrolle des Sattels ergab, dass auch dieser nicht gut auf das Pferd passte.
Ich entschied, Bommi für 8 Wochen zur Schiefen-Therapie® zu geben, auch wenn mir die Trennung von meinem Pferd anfangs schwerfiel. Es erleichterte mir die Trennung, dass ich ab dem ersten Kontakt ein gutes Gefühlt hatte und ich mich und mein Pferd bei Frau Rachen-Schöneich und Herrn Schöneich gut betreut fühlte.
Bommi wurde zunächst 5 Wochen longiert und innerhalb kurzer Zeit, konnte man an ihr äußerlich Veränderungen erkennen. Sie begann mehr und mehr zu glänzen und baute Muskulatur auf. Ihr Bewegungsablauf veränderte sich an der Longe völlig. Der bisher nach unten hängende Rücken wölbte sich auf und fing an nach oben zu schwingen. Bommi entwickelte immer mehr Hankenbeugung.
Das multiprofessionelle Team wurde hinzugezogen und damit das Pferd ganzheitlich betreut. Bommi wurde chiropraktisch behandelt, es wurden die Zähne gemacht und ein Sattel wurde angepasst.
Jetzt konnte die Umsetzung vom Boden in den Sattel beginnen. Bommi war traumatisiert durch die bisherigen Erfahrungen mit dem Sattel und dem Reiten, aber die Bereiterin Anna und Herr Schöneich erinnerten Bommi immer wieder daran, dass sie es kann und sie nur in der am Boden erlernten Diagonalen bleiben muss.
An nächster Stelle war dann ich an der Reihe. Meine größte Aufgabe war es, die Sorge aufzugeben, dass es eventuell nicht klappen könnte. Hier gab es immer wieder aufbauende Worte. Ich bekam von Herrn Schöneich Unterricht im Longieren und begriff, dass die zunächst nicht einfach zu erlernende Technik sehr interessant und vor allem sehr effektiv ist. Bommi entwickelte immer mehr Schwung und Tragkraft.
Dann war der Zeitpunkt auch für mich gekommen, mit dem Reiten zu beginnen. Herr Schöneich erklärte mir genau, wie ich es schaffe, das Pferd immer wieder in die Diagonale zu bringen, und dies vor allem ohne das Pferd mit Kraft in eine Haltung zu zwängen. Dies erfordert für mich noch sehr viel Übung, aber ich weiß, es lohnt sich.
Ich freue mich so darüber wie viel Schwung und Arbeitswillen Bommi entwickelt hat. Jetzt ist es an mir, weiterzuarbeiten und die Feinheit des Anatomisch Richtigen Reitens zu erlernen. Ich nehme weiter Reitstunden im Zentrum für ARR und freue mich auf unsere gemeinsame weitere Entwicklung.
Ich muss mich wirklich beim gesamten ARR-Team dafür bedanken, dass sie Bommi und mir so kompetent und immer freundlich geholfen haben und weiterhin helfen. Ich möchte jedem Mut machen, sich auf den Weg zum Anatomisch Richtigen Reiten und der Schiefen-Therapie® zu machen – und zwar nicht nur jene, für die dieser Weg vielleicht die letzte Chance ist.