
Eddy, 6, Warmblut
- #Kissingspines
- #Jungpferd
- #Rückenmuskulatur
- #unreitbar
Mit der Schiefentherapie hatte ich in den letzten Jahren immer wieder durch Kurse, die Fachbücher und Kontakt zu einer guten Freundin – eine Therapeutin des Zentrums – viele Berührungspunkte.
Den Wunsch nach einem Aufenthalt im Zentrum hatte ich schon seit vielen Jahren.
Für mich als Freizeitreiterin war mein Spanier immer gut zu reiten, sehr lernwillig und klar im Kopf. Deshalb wollte ich ihm unbedingt diese besondere Ausbildung ermöglichen.
Da er im täglichen Umgang jedoch gefährlich werden konnte, wagte ich lange Zeit den Schritt nicht, ihn über längeren Zeitraum in andere Hände zu geben.
So arbeitete ich sehr lange daran, mit Höhen und Tiefen, eine Beziehung zu ihm aufzubauen und erst eine Grundlage für ihn und mich zu schaffen.
Als das Frühjahr 2024 mit ihm relativ positiv verlief und nach vielen Gesprächen mit meiner Freundin, welche mich mit ihrem Wissen über die Arbeit im Zentrum für ARR immer wieder bestärkte, fasste ich dann den Entschluss im Zentrum anzufragen.
Das Telefonat mit Frau Rachen- Schöneich nahm mir eine große Last ab und viele innere Ängste lösten sich. Mit jahrelanger Erfahrung und Fachkompetenz wurden alle Fragen und vor allem die Probleme vorbesprochen. Mit ihrem Wissen um PSSM2 – Duke war frisch positiv getestet – würde er auch speziell eingestellt und während seines Aufenthaltes im Zentrum gemanagt werden.
Die Atmosphäre am Hof, die Futterumstellung und der kompetente Umgang würde sein Verhalten positiv beeinflussen.
Rückblickend war dieses Telefonat der Durchbruch für mich und mein Pferd. Ich war innerlich befreit und sah allem was nun kommen sollte, positiv entgegen. Diese Gefühle nahm ich mit zum Stall und Duke, mein Spiegel, nahm dies auf und an. So kamen wir schon zuhause nach diesem Gespräch enorm mental in unserer Beziehung weiter.
Ein paar Wochen später wurden wir sehr herzlich im Zentrum aufgenommen.
Es sind vor allem die Kleinigkeiten, welche die Basis bilden.
Sei es eine gezielte, individuelle Abstimmung, in welchen Boxen die Pferde stehen und auf welche Weiden sie kommen. Dick eingestreute Boxen und eine ruhige Atmosphäre für das Wohlbefinden.
Ein auf jedes Pferd abgestimmtes Futter- und Deckenmanagement. Jedes einzelne Pferd wird „gesehen“, dementsprechend betreut und es erfolgt eine gezielte Abstimmung mit allen Angestellten.
All dies lässt jedes Pferd dort zur Ruhe kommen - und so auch meinen Duke.
Nach der Ankunftszeit erfolgte die ganzheitliche Betrachtung und Analyse, in enger Zusammenarbeit mit Schmied und Osteopath. Die Futterumstellung erfolgte, Sattel und weiteres Equipment geprüft – all dies wurde fortlaufend hinterfragt und optimiert während des ganzen Aufenthaltes.
Es wurde nie etwas „einfach so hingenommen“ oder etwas für ein Pferd „festgelegt“. Jeder Tag war neu, jeden Tag wurde geschaut, welche Veränderungen sind nötig für dieses „eine“ Pferd.
Beginnend von der Haltung, der Fütterung, über das Equipment und ganz entscheidend beim Training.
Das funktionale Training der Schiefentherapie an der Longe in den ersten Wochen ist der Schlüssel zu allem, was dann noch folgt.
Insgesamt war ich persönlich vier von den zehn Wochen im Zentrum und konnte Duke und alle anderen Pferde dort jeden Tag begleiten. Die Entwicklung eines jeden Pferdes innerhalb weniger Tage und nach ein paar Wochen, egal ob Quarter, Warmblut, Araber, Isländer oder Spanier muss man dort selbst persönlich erleben, sei es an der Longe oder unter dem Sattel.
Pferde, welche in sich gekehrt und teilweise körperlich am Ende ankamen, blühten auf in der Atmosphäre und der Arbeit, entwickelten sich enorm muskulär, und charakterlich fanden sie zu sich selbst.
Das Training erfolgt individuell, es gibt kein Handbuch oder eine To-Do-Liste. Man wird geschult „im Hinsehen“ und „fühlen“ bei den Veränderungen des Bewegungsablaufes jedes Pferdes. Es ist enorm, was einem alles gelehrt wird und wie sich die eigene Wahrnehmung und das Gefühl in kurzer Zeit entwickeln.
Nachdem das funktionelle Training später mit in den Sattel genommen wird und man selbst dann mit seinem Pferd dieses neu erlernte Bewegungsmuster miterlebt und darin unterrichtet wird, möchte man nichts anderes mehr, als jedes Mal, wenn man reitet, dieses Gefühl zu erleben.
Hervorzuheben ist hierbei auch die Sitzschulung von Frau Rachen- Schöneich, welche das neue Bewegungsmuster des Pferdes mit dem eigenen Körper und Gefühl zusammen führt.
Jedoch muss man sich einlassen, einlassen auf Alles, was auf einen zukommt. Alles Vergangene hinter sich lassen. Nur so kann man, meiner Meinung nach, mit seinem Pferd zusammenwachsen und ein unbeschreibliches Gefühl im Zusammensein, im Training und beim Reiten erleben. Einen neuen Blickwinkel haben und lernen.
All das, was man sieht und fühlt nimmt man mit – und man möchte nur noch dies.
Alles bekommt einen Sinn, sieht leicht aus…..an dieser Stelle muss gesagt werden, es ist nicht leicht. Stehen wir Menschen uns doch als aller erstes selbst im Wege…wie soll das Pferd dann folgen…aber, wenn man dabei bleibt, an sich arbeitet, dann entwickelt sich langsam alles von ganz allein.
Ich kann jedem nur empfehlen - sei er auf der Suche nach dem richtigen Weg mit seinem Pferd oder wenn man bestehende Probleme im Training, im Verhalten oder ausdiagnostizierte Krankheitsbilder verbessern oder gar lösen will - den Kontakt mit dem Zentrum für ARR zu suchen. Fragen werden beantwortet und individuelles Training gezielt umgesetzt.
Ich danke dem ganzen Team vom Zentrum für ARR für die unwahrscheinlich tolle Zeit, die familiäre Aufnahme und das besondere Management meines Pferdes. An dieser Stelle besonders auch Mario, welcher sich toll auf mein Pferd eingestellt hat. Nicht zu vergessen auch den verschiedenen Trainern und Ausbildungsanwärtern, welche ich in der Zeit kennenlernen durfte. Jeder für sich eine ganz besondere Persönlichkeit, immer hilfsbereit, unterstützend und mit einem offenen Ohr für Fragen. Ich hatte viele tolle Momente mit allen, die ich dort kennenlernen durfte.
Liebe Frau Schöneich-Rachen, lieber Herr Schöneich,
es war eine unbeschreibliche, unvergessliche Zeit, welche ich bei Ihnen verbringen durfte.
Sie haben nicht nur Duke, sondern auch mir in der ganzen Zeit ein richtiges Zuhause gegeben und mich in alles einbezogen und unterrichtet. Gelehrt hinzuschauen, zu fühlen und zu hinterfragen. Wir haben uns mehr als wohl und willkommen gefühlt. Ich konnte unwahrscheinlich viel von jedem Tag bei Ihnen mitnehmen und profitiere heute noch davon. Sie haben nicht nur Duke in toller Form verabschiedet am Ende, sondern auch mich bestärkt für den weiteren Weg zusammen mit ihm.
Von Herzen vielen Dank für alles – und bis bald ;)
Duke & Anne