Dr. med. vet. Gerd Heuschmann
Klaus Schöneich zum 80sten
Vor ca. 15 Jahren wurden mir in meiner Tätigkeit als Tierarzt immer wieder Pferde mit Zügellahmheit vorgestellt. Pferde also, die nur lahmten, wenn sie unter Beizäumung geritten wurden. Aus der Überzeugung heraus, dass Pferde ohne Hilfszügel und andere Schnürchen und Bänder gearbeitet werden sollten, begann ich damals den Kappzaum zu probieren. Ich glaubte, diese Schiene entdeckt zu haben. Dann stieß ich auf einer Messe auf die Arbeit von Klaus Schöneich und musste feststellen, dass er hier schon viel weiter war als ich und die Arbeit am Kappzaum schon weiter systematisiert hatte. Das hat mich positiv überrascht! Er war damals der Erste, der mit Kappzaum und ohne Hilfszügel an der Longe arbeitete.
Vor ca. 8 Jahren folgten dann die ersten gemeinsamen Vorträge und ich habe Herrn Schöneich als interessierten und wunderbaren Pferdemenschen kennengelernt. Er ist ein Vorreiter, ein Pionier, und es ist fantastisch, was er erreicht hat. Er gehört zu den wenigen Menschen, die Pferde wieder zu Leben erwecken. Er wird immer meine Bewunderung haben.
Klaus Schöneich ist eine große Bereicherung für die Pferdewelt und hat einen großen Beitrag zur positiven Entwicklung in der Reiterszene geleistet. Er hat deutlich gemacht, dass es einen anderen Weg gibt als «vorne halten hinten quetschen». Er hat einen Meilenstein gesetzt bei der Renaissance der Reitkultur – dafür hat er immer gekämpft. Es gibt nur eine Handvoll Menschen, die im Sinne der Richtlinien der FN arbeiten, also die Reiterei als Sport ansprechen, und dabei die Reitkultur pflegen. Zu diesem erlesenen Kreis zählt Klaus Schöneich.
Ich wünsche Klaus Schöneich, dass er noch viele Jahre weitermachen kann und noch mehr Gehör findet – insbesondere auch in den höheren Sphären der Sportreiterei, wo die Dinge im Ärgsten liegen.
Gerd Heuschmann